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Stephan Michel, Präsident von Floorball Köniz Bern, blickt auf die letzte Saison, die gerade zu Ende ist. Freude, Enttäuschung, tolle Projekte: die letzten zwölf Monate waren reich an Emotionen.
Insgesamt war es wohl eine durchzogene Saison. Wir hatten sowohl beim ersten Herrenteam als auch bei einigen der Juniorenteams sportlich schwierige Zeiten. Zudem hatten wir während der Vorrunde einen Trainerwechsel im L-UPL-Team, was auch unerfreulich und mit Turbulenzen verbunden ist. Dafür sind unsere U16 Schweizermeister geworden! Und unsere Fans sind uns als Zuschauer mehr als treu geblieben, wofür ich mich an dieser Stelle herzlich bedanken möchte. Diese Unterstützung, gerade wenn es sportlich nicht so gut läuft, ist sehr wichtig und auch sehr erfreulich. Ich bin auch sehr stolz und beeindruckt, dass so viele Leute sich für den Verein engagieren. Dafür möchte ich hier nochmals allen Staffs und Helfenden herzlich danken.
Wie schon erwähnt natürlich der Schweizermeistertitel unserer U16-Junioren. Sportlich erfolgreich war auch unsere 1. Liga auf dem Kleinfeld, mit dem Einzug in den Cup-Halbfinal und den Playoff-Halbfinal. Immer ein Highlight ist der Einsatz des gesamten Vereins bei den Cupfinals in der Wankdorfhalle, welche wir als lokales Organisationskomitee mitorganisieren dürfen.
Und natürlich haben wir im November auch noch das 25-jährige Bestehen des Vereins gefeiert, mit einem Ganztagesanlass in den Sporthallen Weissenstein. Das war ein sehr schöner Anlass mit vielen Leuten, auch vielen Gesichtern aus der Vereinsgeschichte, die man nicht so häufig in der Halle sieht. In diesem Zusammenhang kommt mir auch unser neuer Hallenboden in den Sinn, welchen wir bei dieser Gelegenheit zum ersten Mal ausgerollt haben. Er stellt sicher einen grossen Schritt dar. Für die Spieler, die darauf spielen, und für das Publikum, dem sich die Halle dadurch in einem völlig anderen Look präsentiert.
Der schwierigste Moment war sicher, als wir uns von Etienne Güngerich als L-UPL-Chefcoach trennen mussten. Solche Entscheide fallen schwer und tun weh, umso mehr als Etienne ein «alter FBKler» ist.
Wenn wir die Regular-Season bei den Junioren anschauen, sieht die Bilanz sehr gut aus: mit einem ersten, einem zweiten und einem vierten Rang bei U16 bis U21 stehen wir sehr gut da. In den Playoffs hatten die U18 und die U21 dann in der Tat einen schwierigen Stand. Aber so ist Sport, und das ist ja auch der Reiz der Playoffs, dass alles passieren kann. Bei jedem Team sind es andere Gründe, die dazu führen, dass es diese Saison nicht gereicht hat. Ich bin sicher, dass die Trainer und Spieler ihre Lehren daraus ziehen werden. Zudem ist die Spitze nicht nur in der L-UPL, sondern auch bei den Junioren in den letzten Jahren zusammengerückt. Der Grat zwischen Erfolg und Ausscheiden, zwischen Sieg und Niederlage, ist deutlich schmaler geworden. Ich sehe jedenfalls keinen Grund, alarmiert zu sein. Aber wie gesagt, wir müssen sicher alles daran setzen, die Lehren für die nächste Saison zu ziehen.
Abgesehen von den sportlichen Herausforderungen sind natürlich die Finanzen ein Dauerthema. Der Verein wird grösser, wir haben Ansprüche an Professionalität und sportlichen Erfolg. Wir stossen Im strukturellen und administrativen Bereich an die Grenzen der Ehrenamtlichkeit. Wir haben auch Mehrkosten für Hallen, Material und Trainer. Wir sind zwar finanziell gesund, wollen es aber auch in Zukunft bleiben. Wir wollen uns nicht auf Abenteuer einlassen. Das ist eine stete Gratwanderung.
Wenn ich es verraten würde, wäre es keine Überraschung mehr:-) Im Ernst, die letzte Saison war mit dem Jubiläum, dem Champions Cup, dem Namenswechsel, der Bodenbeschaffung gut ausgefüllt mit aussergewöhnlichen Events, die immer auch viel Arbeit mit sich bringen. Es schadet sicher nicht, wenn die nächste Saison diesbezüglich etwas ruhiger wird. Wir haben allerdings schon die eine oder andere Idee. Wir werden sehen, was sich realisieren lässt. Und ich hoffe natürlich darauf, dass uns unsere Fans auch nächste Saison wieder mit derart zahlreicher Unterstützung an unseren Spielen überraschen werden.